Grüne Energie vom eigenen Balkon: Fördermöglichkeiten in Baden-Württemberg
Ein Balkonkraftwerk bietet sowohl für Mieter als auch für Eigenheimbesitzer eine hervorragende Möglichkeit, aktiv an der Energiewende teilzunehmen. Diese Stecker-Solaranlagen sind dank ihrer Plug-and-Play-Funktionalität besonders benutzerfreundlich – einfach einstecken und die Energieerzeugung beginnt. Langfristig tragen sie zur Reduzierung der Stromkosten bei. Verschiedene Bundesländer und Städte fördern den Erwerb solcher Anlagen. In unserem Leitfaden erfahren Sie, wie Sie von diesen Förderungen profitieren und Ihre Ausgaben für Balkonkraftwerke deutlich senken können.
In Stuttgart erleben Balkonkraftwerke einen beeindruckenden Aufschwung. Im Jahr 2022 haben die Stuttgarter Netze, der örtliche Netzbetreiber, die Installation von 132 dieser Anlagen registriert – eine mehr als dreifache Steigerung im Vergleich zum Vorjahr. Es wird jedoch angenommen, dass die tatsächliche Zahl noch weit höher liegt, da viele Haushalte ihre Mini-Solaranlagen nicht offiziell anmelden.
Dieser Trend zeigt deutlich, dass immer mehr Menschen ihre Stromversorgung selbst in die Hand nehmen möchten. Das gestiegene Interesse an einer unabhängigen Energieversorgung hat zweifellos zur Beliebtheit der Balkonkraftwerke beigetragen. Die Entwicklungen in Stuttgart sind ein Spiegelbild eines landesweiten Trends in Baden-Württemberg, einem Bundesland, das in Sachen erneuerbare Energien deutschlandweit die Nase vorn hat. Mit einer Reihe von Gesetzen und Programmen zur Förderung erneuerbarer Energien setzt Baden-Württemberg starke Akzente für eine grünere Zukunft.
Interessant ist die Stromerzeugung durch Sonnenenergie vor allem für Einwohner*innen in Baden-Württemberg und Bayern. Laut Datenerhebungen des DWD (Deutscher Wetterdienst) schien die Sonne in Baden-Württemberg und Bayern im Jahr 2023 mit jeweils 1.855 Sonnenstunden in diesen Bundesländern am meisten. Neben zahlreichen attraktiven regionalen Förderungen könnte auch der geografische Standort für selbsterzeugten Strom aus Sonnenenergie kaum besser sein.
Die Installation eines Balkonkraftwerks kann mit einer Prämie von bis zu 500 Euro belohnt werden. Diese finanzielle Unterstützung ist jedoch nicht flächendeckend verfügbar, da die Förderprogramme auf regionaler Ebene erheblich variieren. Um Ihnen einen Überblick zu geben, welche Städte oder Bundesländer welche Art von Förderung anbieten und wie Sie diese Fördermittel beantragen können, haben wir eine detaillierte Auflistung erstellt.
Kommunale Förderungen von Balkonkraftwerken in Baden-Württemberg
- Dettingen: In Dettingen werden die Anschaffungskosten mit 50 Euro pro Modul, aber maximal 100 Euro pro Anlage bezuschusst.
- Freiburg: Bürgerinnen und Bürger der Stadt Freiburg können eine Förderung von pauschal 200 Euro pro Anlage erhalten.
- Friedrichshafen: Es gibt 300 Euro für die Installation eines Balkonkraftwerks, sofern die Anlage eine Mindestleistung von 300 Watt erbringt.
- Friolzheim: Die Stadt Friolzheim bietet eine Förderung von 100 Euro für jede installierte Anlage, beschränkt auf Anlagen mit einer maximalen Leistung von bis zu 600 Watt und insgesamt 50 Anlagen.
- Heddesheim: Hier wird jedes Modul mit 100 Euro gefördert, maximal jedoch zwei Module.
- Heidelberg: Die Stadt Heidelberg übernimmt 50 % der Anschaffungskosten, bis zu einem Betrag von 750 Euro, speziell für Besitzer des Heidelberg-Pass(+).
- Kehl: Die Stadt Kehl unterstützt jeden Antragssteller mit 200 Euro durch das Programm „Klimafreundlich Leben“, sozial Schwächere erhalten sogar 300 Euro.
- Konstanz: Die Stadt Konstanz gewährt einen pauschalen Zuschuss von 200 Euro zu den Anschlusskosten pro Anlage und Wohneinheit.
- Kornwestheim: Die Anschaffung eines Balkonkraftwerks wird mit 200 Euro pro Anlage unterstützt.
- Lörrach: Die Gemeinde Lörrach bietet 200 Euro für die Installation von Anlagen bis zu einer Leistung von 600 Watt.
- Ludwigsburg: Die Stadt Ludwigsburg fördert mit 300 Euro, für Inhaber der LudwigsburgCard sogar mit bis zu 800 Euro, für Solaranlagen bis 600 Watt.
- Neubulach: Die Gemeinde Neubulach staffelt die Förderung mit 50 Euro für Anlagen von 300 Watt und 100 Euro für bis zu 600 Watt.
- Schwetzingen: Schwetzingen unterstützt mit bis zu 300 Euro, maximal jedoch 30 Prozent des Kaufpreises.
- Stuttgart: Die Stadt Stuttgart bietet 100 Euro finanzielle Unterstützung für jede installierte Anlage.
- Tübingen: Tübingen gewährt 200 Euro für Anlagen zwischen 150 und 600 Watt Leistung, maximal 30 Prozent der förderfähigen Investitionskosten. Für Kreis-Bonus-Card Inhaber gibt es zusätzliche Unterstützung.
- Ulm: Die Stadt Ulm übernimmt 50 % der Anschaffungskosten pro Anlage und Haushalt, bis zu einem Höchstbetrag von 250 Euro.
- Walldorf: Walldorf zahlt bis zu 300 Euro pro Wohneinheit, maximal 50 Prozent der anrechenbaren Kosten.
- Weinheim: Die Stadt Weinheim fördert jedes Modul pauschal mit 50 Euro, bis zu zwei Module mit insgesamt 100 Euro.
Fazit
Durch Nutzung dieser Tipps und Hinweise kann sich die Anschaffung eines Balkonkraftwerks in Baden-Württemberg als eine lohnende und gewinnbringende Investition herausstellen. Mit Unterstützung durch Förderprogramme und das Engagement auf Landes- sowie Bundesebene entwickelt sich das Bundesland zu einem idealen Ort für Investitionen in erneuerbare Energien. Dies fördert nicht nur den Umweltschutz, sondern entlastet auch die Haushaltskasse.